Interview mit tara: SIA Finalist 2023
Tara vernetzt Mikroproduzent:innen aus dem globalen Süden mit Handelspartner:innen in Deutschland und fördert ihre Sichtbarkeit und reduzieren Markteintrittsbarrieren, in dem tara sie unterstützen sozialunternehmerisch zu handeln. Wie kam euch die […]
Tara vernetzt Mikroproduzent:innen aus dem globalen Süden mit Handelspartner:innen in Deutschland und fördert ihre Sichtbarkeit und reduzieren Markteintrittsbarrieren, in dem tara sie unterstützen sozialunternehmerisch zu handeln.
Wie kam euch die Idee für tara und was macht ihr genau?
Ein Teil unseres Teams ist mit ihren sozialen Hintergründen sowohl von den aktiven wirtschaftlichen Entwicklungen als auch von den alltäglichen passiven Auswirkungen der Machtasymmetrien im Welthandel betroffen. Die ursprüngliche Idee zu tara entstand aus dem Vorschlag eines Betroffenen, sich mit dem Thema globaler Wertschöpfungsketten und deren Beitrag zu globaler sozialer Ungleichheit auseinanderzusetzen. Mit tara ermöglichen wir durch ein starkes interaktives Netzwerk bestehend aus lokalen NGOs und (Diaspora-)Organisationen den Aufbau globaler und nachhaltiger Handelspartnerschaften zwischen Kunstandwerker:innen im globalen Süden sowie Designer:innen in Deutschland. Wir konsolidieren die Interessen der beteiligten Akteur:innen und nutzen bestehende Infrastrukturen möglichst effektiv, um einen hohen Wertschöpfungsanteil für Manufakturprozesse zu gewährleisten.
Was bereitet euch im Moment schlaflose Nächte?
Ab dem 4. Quartal 2023 arbeitet das Gründungsteam an einem Proof of Concept, in dem erste Wertschöpfungsketten für ein:e in Berlin ansässige Designer:in in enger Zusammenarbeit mit Entwicklungsorganisationen und NGOs im globalen Süden entstehen. Zurzeit befinden wir uns im Austausch mit potenziellen Akteur:innen – was uns neugierig macht, ist der erste praktische Prozessablauf.
Wie verschafft ihr euch Ausgleich?
In wenigen Minuten im Park, Wald oder am See zu sein sorgt bei uns für Entspannung. Auch Sport in Form von Volleyball, Zirkeltraining oder Yoga steht bei den meisten im Team auf der Tagesordnung. Außerdem sprechen wir in der Gruppe über positive Erlebnisse aber auch herausfordernde Situationen und supporten uns dadurch gegenseitig.
Welchen Impact hat euer Projekt auf euer Umfeld? (welche SDGs)
- Für uns steht SDG 8, Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum, im Vordergrund. Wir argumentieren, dass faire und transparente Wertschöpfungsketten die (Klima-)Resilienz benachteiligter Menschen in Ländern des globalen Südens fördern. Dabei betrachten wir den Wachstumsgedanken losgelöst von monetärer Gewinnmaximierung und stellen die Verbindung zur wirtschaftlichen Entwicklung der Länder des globalen Südens her. Mit unserem Lösungsansatz tragen wir aktiv zum Ziel und zur Bildung eines Paradigmas für nachhaltiges Wirtschaften bei: Nachhaltiger Welthandel als Mittel wirksamer Entwicklungszusammenarbeit.
- Unsere raison d’être basiert auf dem Kerngedanken des SDG 10, weniger Ungleichheit. Als “Gleichstellungsakteur:in” schafft Tara ein Ökosystem, in dem alle beteiligten Akteur:innen transparent und auf Augenhöhe (fair-)handeln.
Wie sieht euer vollendetes Projekt aus
Tara wird als eine Plattformlösung entwickelt, auf der Designer:innen oder Supply Chain Manager:innen einen einfachen Zugang zum zweitwichtigsten Wirtschaftszweig im globalen Süden, der Kunsthandwerksbranche, erhalten. Dafür werden zunächst konkrete Ansprüche und Bedarfe des Unternehmens ermittelt und dann über das sich aufgebaute Netzwerk passende Kunsthandwerksbetriebe (Artisans) identifiziert. Anschließend werden die Artisans und das deutsche Unternehmen beim Aufbau der Wertschöpfungskette durch Prozesse wie Produktentwicklung, Sampling, Logistik, Qualitätskontrolle, Zölle und Steuern,Vertragsgestaltung, usw. begleitet. Das Projekt ist erst dann abgeschlossen, wenn das o.g. Paradigma des nachhaltigen globalen Handelns flächendeckend internalisiert ist 😉